Sonne+Freiheit Preis 2012 geht nach Dallein (Waldviertel) und Lodhéřov (Südböhmen)
Zlabings/Slavonice: Bereits zum 7. Mal konnte am 3.11.2012 der österreichisch-tschechische Anti-Atom-Verein Sonne+Freiheit seinen schon traditionellen Anerkennungspreis vergeben. Dieses Jahr
fand die Preisverleihung am 3.11. unweit der niederösterreichischen Grenze in der hübschen tschechischen Stadt Slavonice (Zlabings) statt. Dort waren wir zu Gast im Institut Slavonice
(http://www.institutslavonice.cz/de/uber-uns/ ) am "Friedensplatz" (Náměstí Míru) im Gebäude der Alten Schule.
Bei den PreisträgerInnen handelt es sich um verdiente Persönlichkeiten, die sich beiderseits der Grenze durch vorbildhaftes Engagement in einem ökologischen und/oder kulturellen Sinne besondere
Verdienste erworben haben. Die Preisvergabe erfolgt immer rund um den Zwentendorf-Gedenktag zur Erinnerung an die Ablehnung der Atomkraft durch die österreichische Bevölkerung am 5.11.1978.
Dieser Anerkennungspreis soll die so Ausgezeichneten auch über die Landesgrenzen hinweg zusammenbringen und das Ergebnis ihres gemeinsamen Engagements stärken.
Zu den Preisträgern
Sowohl Herr Dvořák als auch Frau Schmied haben sich aber den Sonne+Freiheit Anerkennungspreis redlich verdient und wollen sich gemeinsam und mit Unterstützung des Vereins Sonne und Freiheit
weiterhin für eine lebenswerte Zukunft ihrer Heimat einzusetzen.
Irmgard Schmied aus Dallein schaffte es, mit den sie unterstützenden Personen im Norden Niederösterreichs mehr als 3000 Unterschriften gegen die weitere Bedrohung durch das AKW Dukovany zu
sammeln und so gemeinsam mit den AktivistInnen rund um den Waldviertler Energiestammtisch (S+F PreisträgerInnen 2009), die solide Basis für eine dynamische und auch grenzüberschreitend aktive
Anti-Atom-Bewegung im Norden Niederösterreichs zu legen. Dabei soll die Energiewende vorangetrieben und kulturell und geschichtlich verstärkt an österreichisch-tschechischen Gemeinsamkeiten
angeknüpft werden.
Jiří Dvořák aus dem südböhmischen Ort Lodhéřov setzte sich in seiner Amtszeit als Bürgermeister vorbildlich für seine Gemeinde und eine lebenswerte Zukunft der Region ein. Lodhéřov, unweit von
Jindřichův Hradec (Neuhaus) gelegen, ist einer jener tschechischen Orte, die als möglicher Standort für ein Atommüllendlager ausgewählt wurden.
Unter anderem organisierte er ein Gemeindereferendum, in dem sich die Bevölkerung zu fast 100 % gegen das geplante Projekt ausgesprochen hatte und erreichte zusammen mit seinen
Bürgermeisterkollegen aus den anderen betroffenen Gemeinden, dass sich auch der südböhmische Kreis sowohl gegen ein Atommüllendlager auf seinem Territorium, als auch gegen den Ausbau der Blöcke
3+4 in Temelín aussprach.
Veränderte politische Verhältnisse, herbeigeführt auch durch demokratisch zweifelhafte Aktivitäten der Atomlobby (Stichwort "Millionen wirken schon"), bedeuteten aber leider Rückschläge sowohl
für Herrn Dvořáks Arbeit in Lodhéřov als auch in Bezug auf den Temelín-Ausbau.
Der Preis besteht aus je einer Aktie der größten österreichischen Windkraftanlagenbeteiligungsfirma WEB (www.windkraft.at ) im Wert von ca. 400 EUR sowie aus Sachpreisen. Die Mittel für den
Preis stammen übrigens aus Spenden sowie von den Erträgen von Sprachkursen unter anderem im Zuge einer Intensivwoche jeweils im August in Tschechiens erster Klimabündnisgemeinde Věžovatá Pláně,
wobei die Lehrkräfte ihre Arbeit ehrenamtlich leisten.
Zum Verein
Der Verein Sonne und Freiheit (www.sonneundfreiheit.eu) entstand im Zuge des Anti-Temelin-Widerstandes. Der Verein beteiligte sich an "Leuchtturmprojekten" des www.energiebezirk.at
(www.helios-sonnenstrom.at), und solchen, welche vom Waldviertler Energiestammtisch initiiert wurden (Schrems, Merkenbrechts). Als Teil der Oberösterreichischen Anti-Atom-Offensive werden
weiters Übersetzungen aus der internationalen Welt des Atomwiderstandes angefertigt (www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1000391&npf_search=yes&xmlval_FIND[0]=riepl) und der
interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Das Ziel der weltweiten Vernetzung des Atomwiderstandes wird dabei Hand in Hand mit der Umsetzung der Energiewende hin zu den Erneuerbaren Energien verfolgt. Dabei spielen kulturelle und
grenzüberschreitende Aspekte eine zentrale Rolle (unter anderem wurde das Buch "Die Menschen von Temelín" von Antonín Pelíšek übersetzt und auf Deutsch herausgegeben).
Am Foto: Růžena Šandová (Kaplice), Irmgard Schmied (Dallein), Bernhard Riepl (Sandl/Budweis), Jiří Dvořák (Lodhéřov), Pavel Vlček (Bavorov)
Für Rückfragen und weitere Infos:
Bernhard Riepl, b.riepl@eduhi.at, 00420775383750
Gottfried Brandner, temelinauswege@hotmail.com, 00436642331045
Irmgard Schmied, irmgard.schmied@gmx.at , 00436504209567
Jiří Dvořák, dvorakovai@email.cz , 00420734877555
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