„Der Anfang vom Ende des Eisernen Vorhangs“

Die Plattform Kultur Mitteleuropa (Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechische Republik, Ungarn, Österreich) lädt in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Wien und dem Verein zur Dokumentation der Zeitgeschichte für Freitag, 19. Juni (Slavonice, Tschechische Republik,) Samstag, 20. Juni und Sonntag 21. Juni 2009 (Weitra, Österreich) zur Veranstaltung „Der Anfang vom Ende des Eisernen Vorhangs“
herzlichst ein.
Programm, 19. Juni 2009, Slavonice
Opening ceremony on náměstí Míru (Peace Sq.) June 19, 2009, 17:00
June 19 – 21 – exhibition Calendarium of Totalitarianism on Peace Sq. – freely accessible outdoor exhibition which, in the form of a stylized bus stop, offers visitors a comparative overview of major landmarks in the post-war totalitarian history
- Exhibition on the history of the Polish union Solidarność (Institute, 456 Peace Sq.)
June 19 – 17:00, 18:00, 19:00, 20:00 - Retro fashion show on the Square
June 19 – 19:00 - Skrat Theatre, Bratislava, performance “Central Europe Loves You” (Institute, 459 Peace Sq.)
Samstag, 20. Juni 2009, Weitra
11.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
DAS JAHRZEHNT DER SOLIDARNOŚĆ 1979 – 1989
Kurzfilm „Von der Solidarność zur Freiheit“
Anschließend Podiumsdiskussion
„Die Rolle der Kirche bei der Auflösung des Ostblocks“
Es diskutieren:
Emil Brix (Leiter der kulturpolitischen Sektion des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten)
Barbara Coudenhove-Kalergi (Journalistin),
Andrzej Wielowieyski (ehem. Dissident, Abg. des Europäischen Parlaments)
Pater Maciej Zięba OP (Direktor des Europäischen Zentrums Solidarność in Gdańsk)
Moderation: Herbert Vytiska
16:00 Uhr
Konzert des Altenberg Trios
(Werke von Mácha, Martinů, Haydn, Meyer, Dvorák)
Impuls-Referat von Dr. Erhard Busek
(Vorsitzender des Institutes für den Donauraum und Mitteleuropa)
„Erinnerungen an die Tage der Solidarność“
Sonntag, 21. Juni 2009, Weitra
11:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
FREIHEIT UND DEMOKRATIE
UNGARN VOM FALL DES EISERNEN VORHANGS
BIS ZUM SCHENGEN-BEITRITT
Einführungsreferat von Mária Schmidt
(Haus des Terrors, Budapest, angefragt)
12:30
Konzert des Panenka Quartetts
(Werke von Mozart, Martinu)
Schauplatz Eiserner Vorhang: Die Geschichte hinter der Geschichte
Die Initialzündung für das Projekt „Schauplatz Eiserner Vorhang“ geht auf Vizekanzler a.D. Alois Mock zurück, der 1999 die Idee eines sogenannten „Lehrpfades“ ins Spiel brachte, um die Erinnerung an ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte wachzuhalten und vor allem der Jugend die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit politischen Strömungen und ihren Auswirkungen auf den Alltag zu geben. Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll und Bildungsministerin Elisabeth Gehrer sagten Weitra ihre besondere Unterstützung bei der Realisierung des Projekts zu. Aus dem „Lehrpfad“ wurde unter der Federführung von Herbert Vytiska und Rainer Hunger das Konzept für eine „Politische Erlebniswelt“ entwickelt, welche sich inzwischen als „Demokratieforum Schloss Weitra“ präsentiert.
Reise entlang der Frontlinie des Kalten Krieges
Die Region Oberes Waldviertel und Südböhmen sind von einer langen, gemeinsamen Geschichte geprägt, in der über Jahrzehnte hinweg zwei ideologische Welten existierten und aufeinanderprallten. Weitra selbst lag auf halber Wegstrecke des Eisernen Vorhangs zwischen Ostsee und Adria. Mit dem Renaissanceschloss der Fürstenberger wurde ein hervorragend geeignetes Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum gefunden, das immer wieder Ort von Begegnungen und Kulturevents ist.
Die Geschichte einer Teilung von der Ostsee bis zur Adria
Im „Demokratieforum Schloss Weitra“ können die Besucher einen Blick in die Welt des ehemaligen über 5.000 Kilometer langen Eisernen Vorhangs werfen. Von den dramatischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs über die Zeit des Kalten Krieges bis hin zum Fall des Eisernen Vorhangs und der Berliner Mauer im Jahre 1989 spannt sich der historische Bogen einer Reise, die von Lübeck im Norden bis nach Triest im Süden führt. Entlang dieser Linie kann der Besucher virtuell Einblick in die ehemaligen Grenzgebiete und deren Schicksale nehmen. Einzelne Abschnitte werden verstärkt hervorgehoben, um besonders dramatische aber auch sensible Kapitel (z.B. Berliner Mauer, ehemaliges Sudetenland) zu thematisieren. Den Rahmen bilden die historischen Tatsachen und der geografische Verlauf des Eisernen Vorhangs. Innerhalb dieses Rahmens wird persönlich Erlebtes dargestellt. So berichten zahlreiche Zeitzeugen von ihrem Leben dies- und jenseits des Eisernen Vorhangs und machen damit Geschichte anschaulich und nachvollziehbar.
Multimediale Präsentation, um Zeitgeschichte zu spüren
Die unmittelbaren Anzeichen der Teilung Europas sind heute weitgehend verschwunden, vom Eisernen Vorhang oft nicht einmal mehr die Spuren sichtbar. Unter Rückgriff auf historisches Bildmaterial, mit Hilfe digitaler Fotografie, Videoinstallationen, Computerterminals, Projektionen und interaktiver DVD-Technik wird dem Besucher ermöglicht, diese ehemalige Trennlinie Europas noch einmal selbst zu betreten und zu erleben. Moderne Präsentationsformen ermöglichen so neue Formen der Wissensvermittlung. Das Einbringen von zahlreichem noch unbekanntem historischem Bildmaterial etwa, dem der jetzige Zustand von Landschaften, Siedlungen gegenüber gestellt wird, macht Veränderungen auf einen Blick sichtbar. Die Ausstellung bekommt dadurch nicht nur zusätzlichen historischen Wert. Die alten Fotografien setzen zusammen mit ebenso geschichtsträchtigen Objekten wertvolle gestalterische Akzente in der multimedialen Präsentation.